Zuletzt gab es ungewöhnlichen Besuch bei uns am Neuner See. Da wir neben unserem Hobby auch für die Hege der Gewässer verantwortlich sind, kommt es immer mal wieder zu Reparatureinsätzen. In diesem Fall war ein Gitter an einem Verbindungsrohr zwischen dem 9er und 10er See abgerostet. Um zu verhindern, dass sich Fische in dieses Rohr verirren, musste dieser Schaden behoben werden.
Wie es mir der Taucher berichtete:
Ernst und mit Sorgenfalten auf der Stirn bereitet sich der Taucher auf den Einsatz vor. Obwohl er schon hunderte von Taucheinsätzen hinter sich hatte, ist er sich der Gefahr bewusst. Heute ist das Risiko besonders hoch! Ein unbekanntes Gewässer mit Sichtweiten von weniger als einem Meter. Und er geht volles Risiko, denn er taucht alleine! Zu groß wäre die Gefahr, einen Tauchpartner mit in den Tod zu reißen. Die Zeit drängt! Mit jeder weiteren Sekunde, in der die Leckage offensteht, gehen wertvolle Fische verloren. Die gesamte Verantwortung liegt auf seinen Schultern – er muss es tun – wenn nicht für die Fische, so wenigstens für den geliebten Angelverein. Noch einmal streift sein Blick die strahlende Sonne – er ist bereit! Dann geht er die letzten Schritte bis zum Ufer, ins Wasser hinein, immer tiefer, bis die Dunkelheit ihn völlig umgibt. Wird er seine Mission erfüllen? Kann er es wirklich alleine schaffen? Oder wird er, wie so viele vor ihm, für immer in den Tiefen des verwunschenen Sees verbleiben?
Wie es die anderen Anwesenden erlebten:
Alex war gekommen, um mit seiner Taucherausrüstung das defekte Gitter am Rohr wieder anzubringen. Es wirkte sehr professionell, als er sich mit sicheren Bewegungen in den Taucheranzug schälte und die Pressluftflasche anlegte. Pflichtbewusst schritt er in das hüfttiefe
Wasser, um seinen Dienst am defekten Rohrausgang zu verrichten. Innerhalb relativ kurzer Zeit war der Job erledigt und der Taucheinsatz konnte als Erfolg verbucht werden. Wir sind unserem Alex sehr dankbar, dass er sich selbstlos bereiterklärt hat, uns in dieser misslichen Lage zu unterstützen. Sicherlich wird der eine oder andere Fang als kleines Dankeschön in seiner Gefriertruhe landen. Wenn wir denn nur mal etwas fangen würden…
Lieber Alex, vielen Dank für deinen Einsatz! Wir wissen das sehr zu schätzen, und ich hoffe, dass du mir die kleine Portion Ironie im Beitrag nicht übelnimmst.